Block I: Klang – Körper – Wahrnehmung – Affekt

To begin with, let us ask the question: what is sound?
 From a physical point of view, “sound” refers to a acoustic event produced by elastic entities. 
What the term “sound” means in the context of a body and indeed of our body, how we perceive it both consciously and unconsciously, and how this perception can alter, is what we want to deal with. In order to enter the world of sound, we will listen to audio examples and get a feeling for what sound perception actually means to us. We want to focus on the body and see the concept of affect in the context of our feelings and emotions. What role do we play as a dynamic body and what affect do we have on others and others on us? In the following we ask to what extent other bodies can also change our affect and construct and deconstruct sound. What external events change our perception of sound and what effect does this have on affective responses? In order to answer these questions more closely, together we want to develop a feeling for the different bodies and explore the extent to which the concept of “sound” plays a central role in our lives. In the examination of our own vocal sound, bodily perspectives also offer a variety of approaches to the close relationship between hearing and sound. Being touched by sound in the state of experiencing and following reveals the possibility of experiencing alteration in its undirectedness. The refinement of our perception thereby means a transformation of our senses and our worldly reference. The organisation of vibrations and frequencies in constant change illuminate our relationship and sensual self-contact. However, traces of the environment also become apparent in the orienting vocal fold vibration. Contour, mass, tension, elasticity, position, air flow and pressure ratios allow for a multitude of textural qualities that point us to the substance of hearing. Perception becomes, in the most favourable case, a process that enlivens our sense organs, interconnects them and transforms our vocal sound in a self-organising way. Turning towards what is positively foreign in the voice thereby paves a path of generating body knowledge by being touched by sound.

(by Juliana Heynen and Jonny Labrada Ramirez)

Zum Einstieg wollen wir uns die Frage stellen: was ist überhaupt Klang?
 Physikalisch betrachtet bezeichnet der „Klang“ ein Schallereignis, welches von elastischen Körpern erzeugt wurde. 
Was der Begriff „Klang“ im Kontext eines und auch unseres Körpers bedeutet, wie wir ihn bewusst und unbewusst wahrnehmen und wie sich diese Wahrnehmung verändern kann, damit wollen wir uns beschäftigen. Um einen Einstieg in die Thematik der Klangwelt zu finden, werden wir uns Hörbeispiele anhören und gemeinsam ein Gefühl dafür bekommen, was Klangwahrnehmung überhaupt bedeutet. Dabei wollen wir den Fokus auf unseren Körper legen und den Begriff des Affekts im Zusammenhang mit unseren Gefühlen und Emotionen sehen. Welche Rolle nehmen wir als dynamischer Körper ein und welchen Affekt haben wir auf Andere und Andere auf uns? Im Folgenden stellen wir uns die Frage, inwieweit auch andere Körper unseren Affekt verändern können und den Klang konstruieren und dekonstruieren können. Welche externen Ereignisse verändern unsere Klangwahrnehmung und welche Auswirkungen hat das auf unseren Affekt? Um diese Fragen näher zu beantworten, wollen wir zusammen ein Gefühl für die verschiedenen Körper entwickeln und erforschen, inwieweit der Begriff „Klang“ in unserem Leben eine zentrale Rolle spielt. Auch in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Stimmklang bieten leibliche Perspektivierungen eine Vielzahl an Annäherungen an die enge Beziehung von Hören und Klang. Klangberührung offenbart im Zustand des Erlebens und Folgens die Möglichkeit in dessen Ungerichtetheit Veränderung zu erfahren. Die Verfeinerung unserer Wahrnehmung bedeutet dabei eine Transformation unserer Sinne und unseren weltlichen Bezugs. Schwingungsorganisation und Frequenzangebote in stetem Wandel durchleuchten unsere Bezogenheit und sinnliche Selbstberührung. Aber auch auch eine Spur der Umgebung zeichnet sich in der sich orientierenden Stimmlippenschwingung ab. Kontur, Masse, Spannung, Elastizität, Stellung, Luftfluss und Druckverhältnisse erlauben eine Vielzahl textureller Eigenschaften, die uns auf die Substanz des Hörens verweisen. Wahrnehmung wird, im günstigsten Fall, zu einem Prozess, der unsere Sinnesorgane belebt, vernetzt und unseren Stimmklang selbstorganisiert verwandelt. Der Zuwendung zu einem positiv Fremden in der Stimme ebnet dabei einen Pfad der Generierung von Körperwissen durch Klangberührung.

(von Juliana Heynen und Jonny Labrada Ramirez)

(by Juliana Heynen and Jonny Labrada Ramirez)